Uwe Wittwer
Die Ausstellung zeigt Bilder und Serien zu
unterschiedlichen Thematiken wie „Monsun“
(bearbeitete private Fotos von Veteranen des
Vietnamkriegs) und „Königinnen“ (Porträts von Jane
Seymour). Der 1954 geborene und in Zürich lebende
Künstler hatte bereits zahlreiche Einzel- und
Gruppenausstellungen im In- und Ausland, wie
beispielsweise in London, Berlin, Seoul, und wurde
mehrfach mit Förderpreisen ausgezeichnet.
Die im Kunstzeughaus Rapperswil-Jona gezeigten
Bilder zu „Monsun“ gehören thematisch den Arbeiten
zur Gewaltthematik an. Über einen Suchbegriff ist
der Künstler im Internet auf eine Sammlung privater
Fotos aus dem Vietnamkrieg gestossen. Diese
bearbeitet er zu Bildern, die auf den ersten Blick
etwas Liebliches an sich haben, bei genauerem
Betrachten jedoch das Grauen und den Schrecken der
festgehaltenen Situation erkennen lassen.
Individuelles wie Gesichter wird zum schemenhaft
Anonymen, gleich der schwindenden individuellen
Erinnerung und des kollektiven Bewusstseins dieser
grauenvollen Geschehnisse. Die politische Aussage
ist sehr subtil, im Zentrum steht die Frage nach dem
Bild. Er stellt die Frage nach dem, was ein Bild
ist, wie es funktioniert und wie es mit Erinnerung
verbunden ist. Was ist der Unterschied zwischen
Realität und Fiktion? Bereits der erste Pinselstrich
auf einem Foto verleiht gemäss Uwe Wittwer einem
Foto Individualität und Kraft.
Die Serie „Königinnen“ wird dem Themenkreis der
Referenzarbeiten zugeordnet. Ausgehend von
klassischen Meistern der Niederlande, wie
beispielsweise Pieter de Hooch setzt sich Uwe
Wittwer mit Innenansichten, Stilleben und Porträts
auseinander. Sein Schaffen umfasst unterschiedliche
Techniken wie Aquarell, Ölmalerei, Tintenstrahldruck
und Druckgrafiken.
Die Module des Leitfadens zeigen Möglichkeiten der
Vor- bzw. Nachbereitung eines Ausstellungsbesuches
mit oder ohne Führung auf. Sie sind als Vorschläge
gedacht und lassen sich frei kombinieren und
beliebig ergänzen.
Die Vorbereitungen im Unterricht zielen primär auf
die Auseinandersetzung mit Fotos und Bildern, deren
Präsenz, Wirkung und Thematik. Die Kinder und
Jugendlichen werden sensibilisiert auf das
Betrachten und die Auswahl von Bildern sowie das
Erkennen neuer Bilder in Bildausschnitten. Sie
experimentieren mit unterschiedlichen Techniken der
Bildveränderung, um neue Wirkungen zu erreichen und
die Botschaft eines Bildes neu zu interpretieren.
Die Vorbereitungsmodule können auch erst nach der
Ausstellung genutzt werden.
Der Ausstellungsbesuch fokussiert auf die Wirkung
der einzelnen Bilder auf den/die Betrachtenden, das
Beobachten, sich Einlassen auf Bildelemente und die
Wirkung eines ersten und zweiten Blickes auf ein
Bild. In der Vorbereitung gemachte experimentelle
Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler werden
idealerweise aufgegriffen.
Die Umsetzung im Unterricht nimmt das vielfältige
Schaffen des Künstlers auf, sei es in Bezug auf die
Materialien, Ideen oder Themen.
|




 |